Bericht von der 1. Wanderung 2025 von Wilmersdorf nach Schöneberg am 18.01.
Für unsere erste Wanderung im neuen Jahr hatten wir aufgrund der in dieser Woche unbeständigen Wettersituation, die die Waldwege in Morast verwandeln könnte, eine Strecke in unserer Stadt ausgewählt, die uns durch mehrere Parkanlagen führte, aber immer auf festen Wegen. Zum Glück war es am Sonnabend aber trocken und gegen Mittag kam sogar die Sonne hervor und der Himmel wurde blau, statt dem tristen grau.
Wir trafen uns auf dem Hoffmann-von-Fallersleben-Platz, vor der russisch-orthodoxen Kirche, in Wilmersdorf. Von dort aus ging es durch einen kleinen Siedlungsweg zur Rudolstädter Str., zum großen Wilmersdorfer Friedhof, an dessen Südseite wir entlang liefen. Am Ende des Friedhofs erreichten wir den Fennsee. Auf seinem Uferweg ging es zum Friedrich-Ebert-Gymnasium an der Blissestr. Über ein kleines Stück der Blissestr. erreichten wir den Beginn der Wilhelmsaue. Damit waren wir im ältesten Teil Wilmersdorf angekommen, "Alt-Wilmersdorf". Zufällig konnten wir dort in einem mächtigen Hauseingang eines Jahrundertwendehauses blicken, an dessen Wänden Malereien mit Motiven des Dorfes Wilmersdorf zu sehen sind.
Entlang der ehemaligen Dorfstr. passierten wir die mächtige Auenkirche und trafen auf das Schoelerschlößchen mit dem gleichnamigen Park.
Durch den Schoelerpark ging es in einen weit größeren Park, den Volkspark Wilmersdorf.
In ihm wanderten wir eine längere Strecke in östlicher Richtung, überquerten die Bundesallee auf einer Fußgängerbrücke und kamen schließlich zur Carl-Zuckmayer-Brücke, die eine U-Bahnlinie beherbergt.
Von dort ging es dann in nördlicher Richtung, im Rücken des Schöneberger Rathauses, entlang der Innsbrucker Str. und Salzburger Str., um schließlich den Bayerischen Platz zu erreichen.
Unterwegs lernten wir, dass das sog. "Bayersichen Viertel" bis zur Nazizeit auch "jüdische Schweiz" genannt wurde, weil hier viele prominente Künstler, Schriftsteller, Schauspieler und Literaten jüdischen Glaubens wohnten. Mit einem Denkmalprojekt „Orte des Erinnerns“ weist eine Freiluftausstellung mit Texttafeln an Laternenpfählen auf die Nürnberger Rassengesetze von 1935 hin. Auf jeder Tafel ist eine Diskriminierungs- und Ausgrenzungsverordnung zu lesen, die das Leben von Juden unerträglich machen sollte. Sehr eindrucksvoll für uns.
Am Bayerischen Platz hatten wir unser Ziel erreicht. Es waren zwar nur 4,5 km, aber landschaftlich und geschichtlich sehr interessant. Im Restaurant „Robbengatter“ in der Grunewaldstr. machten wir Rast. https://www.robbengatter.de Eine sehr empfehlenswerte Gaststätte mit zivilen Preisen und guter Küche. Die Rückfahrt erfolgte dann über die U-Bahn Station Bayerischer Platz.
Stefan Collm